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3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V.
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Warum wir Torfersatz brauchen 

Torfabbau – ein endlicher Rohstoff mit hoher Klimawirkung

Torf wird seit der Antike genutzt, zunächst vor allem als Brennstoff. Heute spielt er energetisch kaum noch eine Rolle, ist jedoch weiterhin ein zentraler Bestandteil vieler Kultursubstrate im Gartenbau. Torf speichert viel Wasser, ist leicht und weitgehend frei von Unkrautsamen – Eigenschaften, die seinen Einsatz lange begünstigt haben.

Gleichzeitig ist Torf ein fossiler Rohstoff, der sich extrem langsam bildet: Etwa 1 mm pro Jahr, eine 1 m mächtige Torfschicht ist rund 1.000 Jahre alt. Sein Abbau zerstört diese langfristigen Kohlenstoffspeicher und setzt große Mengen Treibhausgase frei.

In Deutschland stammt der Torfabbau fast ausschließlich aus Niedersachsen, wo jährlich rund sieben Millionen Kubikmeter Torf gewonnen werden – vor allem für den Gartenbau. Ein Drittel entfällt auf den Hobbybereich. Da heimische Vorkommen zurückgehen und Genehmigungen auslaufen, steigt der Importbedarf, insbesondere aus dem Baltikum.

Torf ist damit ein endlicher und klimaschädlicher Rohstoff. Um Moore zu schützen und Emissionen zu reduzieren, ist ein Umstieg auf torffreie Substrate notwendig.


Deutschland und Europa stark von Torfimporten abhängig

Weltweiter Handel mit Torf und Torfprodukten
Weltweiter Handel mit Torf und Torfprodukten

Torfverwendung und Alternativen

Im Gartenbau wird Torf vor allem als Ausgangsstoff für Kultursubstrate verwendet. Noch immer stammen etwa zwei Drittel der in Deutschland eingesetzten Substratausgangsstoffe aus Schwarztorf und Weißtorf.
Der Einsatz torffreier oder torfreduzierter Substrate ist eine wichtige Maßnahme, um Treibhausgasemissionen zu senken und die Nachfrage nach fossilem Torf zu verringern.
Alternative Rohstoffe sind zum Beispiel Holzfasern, Rindenhumus, Kompost oder regionale Gärreste – wie sie im Projekt BiToP untersucht werden.

Einsatz von Torf und Alternativen
Einsatz von Torf und Alternativen

Quellen: 

- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. (2025). Statusbericht Torfminderung im Gartenbau. BMEL.

- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. (2022). Torffrei gärtnern, Klima schützen: Die Torfminderungsstrategie des BMEL. BMEL.

- Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR): Torfersatz