3N Kompetenzzentrum Niedersachsen Netzwerk Nachwachsende Rohstoffe und Bioökonomie e.V.
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- Infopoint "Moore und Torfersatz"
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Warum Moore wichtig sind
Moore gehören zu den wertvollsten Ökosystemen der Erde – und zu den effektivsten natürlichen Kohlenstoffspeichern. Obwohl sie nur etwa drei Prozent der Landfläche bedecken, speichern sie rund ein Viertel des im Boden gebundenen Kohlenstoffs.
In Deutschland sind jedoch über 95 % der Moore entwässert und werden land- oder forstwirtschaftlich genutzt. Nach der Trockenlegung oxidiert der im Torf gespeicherte Kohlenstoff und wird als CO₂ in die Atmosphäre freigesetzt. Entwässerte Moorböden verursachen so rund 7 % der gesamten deutschen Treibhausgasemissionen – mehr als der gesamte inländische Flugverkehr.
Intakte oder wiedervernässte Moore wirken dagegen als CO₂-Senke, fördern Biodiversität und regulieren den Wasser- und Temperaturhaushalt.
Schutz und Wiedervernässung von Mooren sind daher zentrale Maßnahmen im Klimaschutz – sowohl auf nationaler als auch auf europäischer Ebene.
1. Moore speichern enorme Mengen Kohlenstoff
Obwohl sie nur rund 3 % der Erdoberfläche bedecken, speichern Moorböden mehr Kohlenstoff als alle Wälder zusammen. Ihr Torf besteht aus über Jahrtausende angesammelter, nicht zersetzter Biomasse. Eine ein Meter mächtige Torfschicht ist im Durchschnitt rund 1 000 Jahre alt. Geht dieser natürliche Aufbauprozess verloren, wird der über Jahrtausende gespeicherte Kohlenstoff in kurzer Zeit freigesetzt.
2. Entwässerte Moore verursachen hohe Emissionen
Intakte, nasse Moore wirken dagegen als natürliche CO₂-Senken, weil weiterhin Torf aufgebaut und Kohlenstoff langfristig gebunden wird. Zudem stabilisieren sie den Wasserhaushalt, indem sie Wasser speichern und langsam wieder abgeben. Dadurch entsteht ein temperaturausgleichender Effekt, der für das lokale Klima und umliegende Ökosysteme von großer Bedeutung ist.
3. Lebensraum für spezialisierte Arten
Wird ein Moor entwässert, verlieren diese Arten ihre Lebensräume, und viele der charakteristischen Pflanzen und Tiere verschwinden. Durch Wiedervernässung stellen sich die natürlichen Standortbedingungen schrittweise wieder ein. Nasse Moore entwickeln sich dann erneut zu stabilen, artenreichen Ökosystemen, in denen typische Moorarten zurückkehren und langfristig überleben können.
4. Ökosystemleistungen von Mooren
Darüber hinaus leisten Moore einen wichtigen Beitrag zum Boden- und Gewässerschutz, da ihre Vegetation Nährstoffe bindet und Abflüsse zurückhält. Intakte Moorlandschaften prägen außerdem das Erscheinungsbild ganzer Regionen, dienen als Erholungsräume und haben eine hohe landschaftliche und kulturelle Bedeutung. Gleichzeitig sind sie wertvolle Rohstoffquellen: Pflanzen wie Rohrkolben, Schilf oder Torfmoose können auf nassen Flächen wachsen und nachhaltig für Bau-, Dämm- oder Substratstoffe genutzt werden.
Quellen:
- Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e. V. (FNR): Themenportal Moorbodenschutz: Moorbodenschutz
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. (2025). Statusbericht Torfminderung im Gartenbau. BMEL.
- Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft. (2022). Torffrei gärtnern, Klima schützen: Die Torfminderungsstrategie des BMEL. BMEL.
- Heinrich-Böll-Stiftung, Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland, & Michael Succow Stiftung. (2025). Mooratlas 2023: Daten und Fakten zu nassen Klimaschützern (8. Aufl.). Heinrich-Böll-Stiftung.