AP 5: Ökologische und ökonomische Bewertung 

Torfersatzstoffe aus regionalen Gärresten haben das Potenzial, Torf im Gartenbau deutlich klimafreundlicher zu ersetzen als importierte Substrate wie Kokosfasern oder andere Materialien mit langen Transportwegen. Im Arbeitspaket 5 werden daher die im Projekt BiToP entwickelten Prozessketten zur Herstellung und Nutzung torffreier Substrate ökologisch und ökonomisch bewertet. 

Ziel ist es, die Umweltwirkungen der verschiedenen Verfahrensvarianten entlang des gesamten Lebenszyklus – von der Gärrestaufbereitung bis zum Einsatz der Torfersatzstoffe – transparent zu erfassen und vergleichbar zu machen. 

Die Analyse erfolgt nach den international anerkannten Methoden der Ökobilanz (Life Cycle Assessment, LCA) gemäß ISO 14040/44. Dabei werden Stoff- und Energieströme bilanziert, Emissionen berechnet und deren Auswirkungen auf Klima, Ressourcen und Umwelt abgeschätzt. Innerhalb der Bilanzierung werden verschiedene Szenarien berücksichtigt – etwa unterschiedliche TES-Varianten, Transportdistanzen oder Verfahrenstechniken –, um den ökologischen Vorteil regionaler Reststoffe gegenüber Torf und importierten Substraten belastbar zu quantifizieren.

Ergänzend erfolgt eine ökonomische Bewertung, bei der wesentliche Kostenfaktoren wie Energiebedarf, Transportaufwand und Prozessaufwendungen gegenübergestellt werden. Diese Arbeiten werden von 3N gemeinsam mit der HAWK und dem DBFZ durchgeführt, um ökologische und wirtschaftliche Aspekte gemeinsam zu bewerten und Handlungsempfehlungen für eine nachhaltige Substratproduktion abzuleiten.

So lässt sich nachvollziehen, welchen Beitrag Torfersatzstoffe zur Reduktion von Treibhausgasemissionen und zur nachhaltigen Nutzung regionaler Ressourcen leisten können. Die Ergebnisse fließen in die Öffentlichkeitsarbeit und den Wissenstransfer (AP 6) ein.

Die Abbildungen veranschaulichen die grundlegenden Arbeitsschritte einer Ökobilanz sowie den typischen Lebenszyklus eines Produkts – von der Rohstoffgewinnung über die Nutzung bis hin zu Recycling und Entsorgung.

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Projektfortschritt in AP 5

• 1. Phase der LCA:
  • Festlegung Ziel und Systemgrenzen 
• 2. Phase der LCA:
  • Aufbau einer gemeinsamen Datenmatrix zwischen 3N, HAWK und DBFZ zum Austausch und zur Dokumentation
  • Datenaufnahme von Energie- und Stoffflüssen bei ersten Vorversuchen 2025 
  • Erster Modellaufbau in openLCA (Software zur Erstellung der Ökobilanz)